Möhnen für den Sturm aufs Rathaus gesucht

Die Soko Altweiber will die Rekordmarke von 150 Möhnen erreichen. Erstmals erhält die größte Gruppe einen Preis.

Von Nicole Maibusch

Gesucht werden für Donnerstag, 20. Februar: Möhnen, und zwar möglichst viele. Alter: egal, Hauptsache Spaß am fröhlichen Feiern. Voraussetzung: Maskierung oder zumindest Teilmaskierung. „Eine Brille und graue Farbe im zum Dutt gedrehten Haar gehen nicht als Maskierung durch“, betonen Silke Geerkens und Lena Bilzer von der Soko Altweiber mit einem Lachen. Da gelten auch in diesem Jahr strenge karnevalistische Standards.

Die Soko Altweiber will mit mindestens 150 Möhnen das Rheinberger Rathaus stürmen (Archiv).Foto: Soko

Die sollten kein Hindernis darstellen, um die Rekordmarke von 150 alten Weibern zu erreichen. Unrealistisch ist das nicht: Seit die Rhinberkse Jonges vor drei Jahren mit der Einrichtung der Soko Altweiber den schwächelnden Altweibertag neu organisiert und strukturiert haben, treffen sich rund 100 Möhnen zum Feiern, Rathaussturm und anschließendem Ball. Angeführt wird der jecke Tross vom Möhnen-Dreigestirn Sandra Tappe, Simone Denzau und Silke Geerkens. Letztere ist auch in dieser Session Obermöhne.

Los geht’s am Altweiber-Donnerstag um 15.30 Uhr im Pfarrheim St. Peter. „Hier lernen sich die Möhnen kennen und feiern sich bei Getränken und Knabbereien warm“, erklärt Lena Bilzer, die zur siebenköpfigen Soko gehört. Erstmals erhält die Gruppe, die die meisten Möhnen stellt, einen kleinen Preis. „Ein gemeinsames Erkennungszeichen ist also hilfreich“, so der Tipp von Geerkens und Bilzer.

Um 17 Uhr ziehen die Möhnen zur Gaststätte Punto, wo sie auf Tollität Matthias I., der Präsente, samt Gefolge treffen. Der Empfang an der Sparkasse ist gegen 17.20 Uhr eingeplant, bevor sich die Möhnen ab 18 Uhr Bürgermeister Frank Tatzel vorknöpfen. Der kann sich bereits warm anziehen, denn die „alten Weiber“ haben wieder einige knifflige Aufgaben für ihn vorbereitet. So viel steht fest: Selbst wenn er diese mit Bravour meistert – den Stadtschlüssel wird er dennoch abgeben müssen. „Wir würden uns freuen, wenn viele Rheinberger – Groß und Klein – beim Rathaussturm dabei sind und mit uns feiern“, so Geerkens und Bilzer. Schließlich sei das Teil des Straßenkarnevals.

Im Anschluss an die Schlüsselübergabe beginnt der Möhnenball in der Stadthalle, zu dem alle mas­kierten Damen freien Eintritt haben. „Wir bieten auch diesmal wieder ein Separee, in dem die Möhnen mal ohne Maske durchatmen können, ohne gleich erkannt zu werden“, sagt Bilzer.

Die Demaskierung erfolgt gegen 20.30 Uhr. Erstmalig werden auch zwei „Tanzchips“ an jede Möhne vergeben. Die können bei einem Uniformierten nach Wahl eingelöst werden. Für die Uniformierten der Rhinberkse Jonges heißt das: Ab fünf Chips gibt es ein Freigetränk.

Bericht der RP vom 16.02.2020